Die Geschichte der Häkelnadel
Häkeln scheint eine relativ junge Technik zu sein, deren Ursprünge bis ins späte 18. Jahrhundert zurückreichen. Wie genau das Häkeln entstand, ist nicht sicher bekannt. Es gibt beispielsweise Theorien, dass es sich aus einem älteren Handwerk, dem Rollstich, entwickelt hat. Einige glauben, dass Häkeln bereits im 16. Jahrhundert in den Klöstern entstanden sein könnte, wo Nonnen mit Häkelnadeln und Garn wunderschöne Spitzenarbeiten herstellten. Was jedenfalls sicher zu sein scheint, ist, dass das Häkeln im späten 18. Jahrhundert ein wichtiger Wirtschaftszweig im armen Irland war. Gleichzeitig begann sich die Technik im europäischen Adel immer weiter auszubreiten. In Schweden und innerhalb der Handarbeitsbewegung hatte das Häkeln zunächst Schwierigkeiten, Fuß zu fassen. Damals war man sich darüber im Klaren, dass man zwischen nützlichen und nutzlosen Handarbeiten unterscheiden sollte, woraufhin das Häkeln lange Zeit als Letzteres eingestuft und daher in der Textilausbildung verboten wurde viele Schulen. Die Meinungsverschiedenheit darüber war lange Zeit groß.
Im 19. Jahrhundert verbreitete sich das Wissen über das Häkeln mündlich, noch vor dem gedruckten Wort. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden immer mehr Muster in Zeitschriften und Büchern veröffentlicht und das Häkeln gewann an Bedeutung. In der heutigen Gesellschaft scheint das Häkeln, wie andere Textilhandwerke im Allgemeinen, einen deutlichen Aufschwung erfahren zu haben. Heutzutage besteht ein großes Interesse an traditionellen Techniken kombiniert mit neuen Ideen.